Pflegedienstprofis GmbH: Berater Henrich warnt vor finanziellen Schieflagen in der Pflegebranche

Reiner Henrich, Berater der Pflegedienstprofis GmbH, die über 600 Pflegeeinrichtungen in Deutschland betreut, schlägt Alarm: Viele Pflegebetriebe geraten zunehmend in finanzielle Schieflagen, weil die Refinanzierung nicht mehr den wachsenden Anforderungen gerecht wird. „Die Beschäftigung von Pflegekräften erfordert ein stabiles wirtschaftliches Umfeld“, so Henrich. Doch die derzeitigen Rahmenbedingungen seien alles andere als günstig. Der steigende Kostendruck, insbesondere durch Lohnsteigerungen und höhere Ausgaben in der Pflege, setze die Einrichtungen massiv unter Druck.

Finanzielle Engpässe bedrohen Pflegebetriebe

Die Pflegedienstprofis GmbH verweist auf aktuelle Umfragen, die zeigen, dass Pflegedienste seit Jahren mit immer knapperen finanziellen Ressourcen auskommen müssen. Diese Situation hat sich weiter zugespitzt, vorwiegend durch unzureichende Refinanzierungen der Kostensteigerungen, zu denen auch die steigenden Personalkosten zählen. Henrich warnt davor, dass viele Einrichtungen nicht mehr in der Lage sind, Pflegekräfte in ausreichender Zahl zu beschäftigen, was letztlich zu einem Rückgang der Versorgungsqualität führen könnte.

Positive Entwicklung der Pflegegehälter – dennoch fehlen Mittel

Die jüngsten Zahlen zeigen, dass die Verdienstmöglichkeiten für Fachkräfte in der Altenpflege zwar gestiegen sind – im Jahr 2023 erreichte das durchschnittliche Gehalt rund 3900 EUR monatlich und lag damit erstmals über dem Median aller Branchen. In den vergangenen acht Jahren ist das Gehalt im Median um über 40 Prozent angestiegen, eine positive Entwicklung, die die Attraktivität des Berufes steigern soll.

Seit 2015 stiegen die Gehälter der Altenpflegefachkräfte um weit über 50 %. Diese Entwicklung zeigt, dass die Mär von der schlecht bezahlten Pflegekraft überholt ist, so Henrich. Dennoch reicht diese Lohnsteigerung nicht aus, um die finanziellen Probleme der Pflegeeinrichtungen zu lösen.

Höhere Vergütungen von Kostenträgern gefordert

Angesichts der wachsenden Kosten für Personal und Betriebsausgaben fordert Henrich mehr Unterstützung von den Kostenträgern. Die aktuelle Refinanzierungsstruktur spiegelt die realen Bedürfnisse der Pflegebetriebe nicht wider. „Es muss ein größeres Verständnis für die Situation der Pflegebetriebe entwickelt werden“, so Henrich. Besonders in Verhandlungen um Vergütungen erwartet er mehr Entgegenkommen und fordert eine an die steigenden Anforderungen angepasste Finanzierung.

Henrich betont, dass die Pflegebranche nur dann zukunftsfähig bleibt, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen grundlegend verbessert werden. Eine stärkere Unterstützung durch die Politik und Kostenträger sei notwendig, um den Druck auf die Pflegeeinrichtungen zu verringern und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

Henrich und die Pflegedienstprofis GmbH fordern ein Umdenken bei der Refinanzierung und Vergütung in der Pflege. Zwar steigen die Löhne für Pflegekräfte, doch ohne eine nachhaltige Anpassung der Finanzierung drohen viele Betriebe in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Die Pflegebranche ist auf ein wirtschaftlich stabiles Umfeld angewiesen, um die Beschäftigung von Fachkräften zu sichern und die Qualität der Versorgung zu gewährleisten.

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