Kolumne: Pflege und Demokratie – die zentrale Rolle der ambulanten Pflege

In meiner folgenden Kolumne beziehe ich mich auf die Ausführungen von Prof. Dr. Thomas Klie in seiner Kolumne in der Häuslichen Pflege, Ausgabe 09/2024. Prof. Dr. Klie thematisiert in seinem Beitrag die dringenden Herausforderungen im Bereich der Pflege, insbesondere die strukturellen Probleme und Reformansätze, die in der Pflegepolitik dringend erforderlich sind. Diese Themen greife ich auf, um meinen eigenen Blick auf die aktuelle Situation der ambulanten Pflege und die Zusammenhänge zwischen Pflege und Demokratie zu vertiefen.

Die Pflege steht im Zentrum gesellschaftlicher Herausforderungen, wie eine Umfrage des IfD Allensbach im Dezember 2023 zeigt. Mit 94 Prozent sehen die Bürger die Pflege als das größte Problem unserer Zeit. Besonders deutlich wird dies in der ambulanten Pflege, die für viele das Rückgrat der Versorgung ist. Die Versorgungslücken und der demografische Druck führen nicht nur zu einem Vertrauensverlust ins Gesundheitssystem, sondern auch in die Demokratie. Versprochene Reformen wurden nicht konsequent umgesetzt, was zu Frust in der Bevölkerung führt.

Obwohl die aktuelle Bundesregierung unter Karl Lauterbach wichtige Reformen auf den Weg gebracht hat, bleibt der Eindruck, dass die Politik zu wenig unternimmt. Besonders die ambulanten Pflegedienste, die eine entscheidende Rolle in der gesundheitlichen Grundversorgung spielen, kämpfen mit einer veralteten, verrichtungsbezogenen Pflegefinanzierung. Die dringend benötigte Reform muss vorwiegend diesen Bereich stärken und die Pflegefachkräfte mit mehr Autonomie und besserer Finanzierung ausstatten.

Ein möglicher Wendepunkt könnte das kommende Pflegekompetenzgesetz sein, das der ambulanten Pflege mehr Handlungsspielraum geben und eine adäquate Finanzierung sichern könnte. Die Zukunft der Pflegepolitik hängt entscheidend davon ab, wie gut es gelingt, die Rahmenbedingungen für ambulante Pflegedienste zu verbessern und damit das Vertrauen der Bevölkerung wiederherzustellen.

Ambulante Pflege als Stütze der Versorgung

Ambulante Pflegedienste sind das Rückgrat der Pflegeversorgung und spielen eine entscheidende Rolle dabei, das Vertrauen der Bürger in das Gesundheitssystem zu wahren. Doch die Logik der aktuellen Finanzierung, die auf Einzelleistungen basiert, wird den wachsenden Herausforderungen der „Pflegerepublik Deutschland“ nicht gerecht. Gefragt ist ein Umdenken in der Pflegepolitik – weg von der reinen Leistungsfinanzierung hin zu einer ganzheitlichen, zukunftsfähigen Lösung.

Das Pflegekompetenzgesetz könnte hier wichtige Weichen stellen und den ambulanten Pflegediensten endlich den Handlungsspielraum und die Ressourcen geben, die sie benötigen. Entscheidend wird sein, dass sowohl die Politik als auch die Pflege- und Krankenkassen die notwendigen Kompromisse eingehen und Lösungen finden, die der wachsenden Belastung gerecht werden.

Die Pflege ist nicht nur ein Gesundheitsthema, sondern auch ein zentraler Bestandteil unserer Demokratie. Besonders die ambulante Pflege, als Rückgrat der Versorgung, benötigt dringende Reformen, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Nur durch eine grundlegende Veränderung der Pflegefinanzierung und der Struktur, können Vertrauen und Versorgungssicherheit wiederhergestellt werden. Die Politik steht in der Pflicht, den Worten endlich Taten folgen zu lassen.

Dieser Beitrag hebt die Bedeutung der ambulanten Pflege in der aktuellen Debatte um Gesundheits- und Pflegepolitik hervor und stellt die Frage nach der Rolle der Politik und den künftigen Reformen.

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